Freizeit

Antrittsbesuch in Paulihausen: 
Bürgermeister besucht Bauspielfarm


Bürgermeister Christoph Tesche hat Paulihausen besucht, ein Dorf, das von Kindern geplant, gebaut und geleitet wird. Es ist ein Projekt der Bauspielfarm Recklinghausen vom Verein für Jugendheime e.V. Die Bauspielfarm wird von der Stadt mitfinanziert. Und der neue Bürgermeister der Stadt ließ es sich nicht nehmen, den Kindern einen Antrittsbesuch abzustatten. Doch bevor Tesche in das Dorf durfte, mussten erst ein paar bürokratische Hürden gemeistert werden.


„Das ist ja wie im Stadthaus A“, sagt Tesche und lacht. Er steht an Schalter eins im Rathaus von Paulihausen, hat einen Ausweis beantragt und muss jetzt auf die Ausstellung des wichtigen Papiers warten. „Es ist großartig zu sehen, wie Kinder hier auf der Bauspielfarm spielend lernen, wie Gesellschaft funktioniert“, sagt Tesche. „Das ist enorm wichtig für die Entwicklung der Kinder und ich bin sehr froh und stolz, dass es eine solche Einrichtung in Recklinghausen gibt.“ 



Die Idee zur Gründung des Dorfs entstand bereits 2010. Seitdem kommen jedes Jahr in den Sommerferien bis zu 100 Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren in das Dorf, um zu spielen, zu lernen und um kreativ zu sein. In bis zu zehn verschiedenen Werkstätten können Kinder spielend arbeiten, um sich „Paulis“, so heißt die Währung in Paulihausen, zu verdienen. Es gibt eine Bank, die das Geld auszahlt, einen Zirkus, in dem Artisten auftreten, eine Werkstatt, in der Schilder für Demonstrationen gegen Hausaufgaben hergestellt werden, einen Kiosk, eine Malerei und viele weitere Einrichtungen. 



 Bürgermeister Christoph Tesche gibt einem Reporter ein Interview für die Dorfzeitung. ONsuderwich-Bild: Stadt RE




„Ziel ist es, den Kindern spielend eine Idee von Gesellschaft und Demokratie zu vermitteln“, sagt Volker Hülsmann, Fachbereichsleiter Kinder, Jugend und Familie. „Selbst gestalten, sich mit einbringen und kreative Ideen ausleben, das ist hier alles möglich. Paulihausen ist ein wunderbares pädagogisches Konzept.“ Betreut werden die Kinder dabei von ausgebildeten Erziehern und Pädagogen, die aber nur selten in die Kinder-Demokratie eingreifen müssen. 

„Das Amt des Bürgermeisters mussten wir abschaffen“, sagt Markus Klein, pädagogischer Leiter der Bauspielfarm. „Wenn einer das Sagen hat, sind die anderen Kinder traurig. Deshalb gibt es einen Dorfrat. Alles was im Dorf passiert, wird von den Kindern geplant und durchgeführt.“ Auch darüber konnte Tesche lachen. „Ein tolles Verständnis von Demokratie, das das Ziel verfolgt, alle Kinder glücklich zu machen und ohne Streit zu leben“, sagt er.

Weitere Informationen zu Betreuungsangeboten für Kinder sind unter www.recklinghausen.de/familie zu finden. Mehr zur Bauspielfarm ist unter www.bauspielfarm-re.de zu finden. 

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