Bildung & Kultur
Neuer
„Leseclub-Suderwich“ an der Anne-Frank-Schule
Mit
Freude und ohne Leistungsdruck lesen und so Lesekompetenz entwickeln – das ist
die Idee hinter den Leseclubs. Die Stiftung Lesen hat sie für vier- bis
zwölfjährige Kinder im Rahmen des Förderprogramms „Kultur macht stark.
Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
bundesweit eingerichtet. Am Freitag, 30. Januar, haben Vertreter der
Anne-Frank-Schule, der Stadt Recklinghausen und des Netzwerks Bürgerengagement
gemeinsam mit der Stiftung Lesen den neuen „Leseclub-Suderwich“ auf dem
Schulgelände der Anne-Frank-Schule in Recklinghausen eröffnet.
„Ich
freue mich, dass die Anne-Frank-Schule in Recklinghausen den Zuschlag zur
Teilnahme an dem Modell bekommen hat“, sagt Bürgermeister Christoph Tesche. „Hier
können Kinder und Jugendliche in gemütlicher Atmosphäre mit Freunden außerhalb
des Unterrichts lesen, basteln und spielen. Kinder können so schon früh auf
spielerische Weise für das Lesen begeistert werden.“
Die
erfolgreiche Idee des Leseclub-Konzepts ist, dass Lesen für Kinder und
Jugendliche attraktiver wird, wenn es in einer sogenannten Peergroup, also in
einer Gruppe Gleichaltriger, stattfindet. Die Jugendlichen tauschen sich so
schnell über Orientierungen, Interessen und Lesevorlieben aus und fördern sich
so gegenseitig. Dadurch wird das Lesen, das bei Jugendlichen einen eher
negativen Ruf hat, zu einer kommunikativen und sozialen Tätigkeit, was den
Zugang zum Lesen besonders für bildungsbenachteiligte Kinder erleichtert.
Spielend das Lesen
fördern
„Der
Leseclub-Suderwich an der Anne-Frank-Schule ist geöffnet für Kinder im Alter
zwischen vier und zwölf Jahren“, sagt Anke Sarrazin vom Kommunalen
Bildungsbüro. „Im Rahmen vielfältiger Aktionen und Projekte wird den Kindern
hier ab sofort ein ansprechendes, außerunterrichtliches Nachmittagsprogramm
geboten, das sie auf spielerische Weise für das Lesen begeistert.“
Im
Mittelpunkt der Aktionen steht die vielseitige Beschäftigung mit verschiedenen
Lesemedien. Während der regelmäßigen Öffnungszeiten des Leseclubs wird gelesen,
gespielt oder auch mit digitalen Medien wie Tablets zum Lesen von E-Books und
Hören von Hörbüchern gearbeitet. Ausgebildete Leseclub-Betreuer unterstützen
und begleiten ehrenamtlich die lesefreudigen Teilnehmer dabei und führen
betreute Angebote wie Vorlesestunden oder Buchausstellungen durch. Mit diesem
Angebot sollen vor allem Kinder angesprochen werden, die normalerweise weniger
gern lesen. Ziel ist es, deren Lesemotivation und Lesekompetenz zu steigern.
Genutzt
wird dazu ein eigenes Gebäude, das sich auf dem Schulgelände der
Anne-Frank-Schule befindet. Dieses Gebäude wurde umgebaut und mit dem nötigen
Leseclub-Inventar ausgestattet. Dazu konnte teilweise Inventar aus der Schulbücherei
genutzt werden. Weitere Einrichtungs-Gegenstände werden von der Stiftung Lesen
gestellt. Die Ausstattung und Einrichtung des Leseclubs-Suderwich war für die
Stadt somit umsonst.
„Durch
die Aktivitäten im Leseclub werden die Aussagen der Bildungsvereinbarung mit
Leben gefüllt“, sagt Sarrazin. Die Bildungsvereinbarung Sprache ist seit 2010
Bestandteil der
Zusammenarbeit zwischen Kindergärten und Grundschulen in den jeweiligen
Stadtteilen und auch stadtweit. Sie hat zum Ziel, jedes Kind in die Lage zu
versetzen, dem Grundschulunterricht von Beginn an folgen zu können. Denn eine
gut entwickelte Sprachkompetenz ist der Schlüssel für erfolgreiche Bildungs-
und Lernprozesse im vorschulischen und schulischen Bereich.
Die
Aktivitäten des Leseclubs stellen eine Erweiterung und Ergänzung der bisherigen
Arbeit in Kitas und Schulen dar. Anmeldungen zur Teilnahme am „Leseclub-Suderwich“
können ab sofort vor Ort an folgenden Terminen
vorgenommen werden: dienstags von 14 bis 16 Uhr, mittwochs von 9 bis 11
Uhr (nur für Kitas und Schulen) und donnerstags
von 14 bis 16 Uhr.
Hintergrund: Die Stiftung Lesen
ist anerkannter, kompetenter und unabhängiger Partner und Anwalt für das Lesen.
Sie fördert Lesekompetenz und Zugänge zum Lesen für alle Altersgruppen in allen
Medien. Als operative Stiftung führt sie in enger Zusammenarbeit mit Partnern –
Bundes- und Landesministerien, wissenschaftlichen Einrichtungen, Stiftungen,
Verbänden und Unternehmen – Forschungs- und Modellprojekte sowie
breitenwirksame Programme durch.
Zu
ihren herausragenden Initiativen zählen der jährliche „Bundesweite Vorlesetag“,
der „Welttag des Buches“ und „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“, ein
bundesweites frühkindliches Leseförderprogramm, das vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung finanziert wird. Zahlreiche Prominente unterstützen die
Stiftung als Lesebotschafter. Die Stiftung Lesen wurde 1988 gegründet und steht
unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.
Weitere
Informationen zum Kommunalen Bildungsbüro und zu Förderangeboten der Stadt
Recklinghausen für Kinder und Jugendliche ist unter www.recklinghausen.de/familie
zu finden. Mehr zu den Leseclubs gibt es unter www.leseclubs.de.