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Rettungswache Ortloh- mehr Sicherheit für die Ortsteile


von Johannes Quinkenstein (Text +Foto)

Im Oktober 2012 wurde die Verwaltung durch den Rat mit einem Durchführungsbeschluss beauftragt, an der alten Röllinghäuser Straße, auf städtischem Grundstück eine Rettungswache zu bauen. Auch haben die Krankenkassen und –verbände dem Rettungsdienstbedarf zugestimmt.
Somit wurden für das Jahr 2013 Mittel von 467.000 € zur Verfügung gestellt. Diese teilen sich auf  265.000 € für den Bau der Fahrzeughalle und für den Umbau des Bestandsgebäudes mit ca. 202.000 € inklusive anteiliger Baunebenkosten und Kosten der Umfeld Gestaltung.
Da der Kreis als Träger des Rettungsdienstes verpflichtet ist, eine bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen der Notfallrettung und notärztlichen Versorgung im Rettungsdienst sicher zu stellen, heißt es in mehreren Paragrafen und Kreistagsbeschlüssen, eine Hilfsfrist von 8 Minuten nach Eingehen des Notrufes bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte vor Ort erreichen zu können. Ferner ist das geforderte Sicherheitsniveau des Rettungsdienstbedarfsplanes mit 90 % beschrieben. Dieses Sicherheitsniveau wurde aber in den Jahren 2010 und 2011 in den Ortsteilen Suderwich, Essel und Röllinghausen nur in einer Zeitspanne von 8-12 Minuten erreicht. Für die Auswertung aus dem Jahre 2011 wurden die Zahlen aus dem Einsatzleitrechner analysiert. Die Basis für die Analyse bildeten im Ortsteil Essel 20 Noteinsätze, in Suderwich 600 Noteinsätze und in Röllinghausen 150 Noteinsätze. Somit wurde der Betrieb für eine dritte Rettungswache notwendig, da die Hilfsfristen in den östlichen Stadtteilen von den vorhandenen Rettungswachen nicht eingehalten werden konnten.
Wenn man  die aktuellen Zahlen der ersten neun Monaten des Jahres 2015 mit den Zahlen aus 2014 vergleicht, kann man sagen, in den Ortsteilen Röllinghausen mit bisher 159 Notfalleinsätzen und dem Ortsteil Suderwich mit 560 Noteinsätzen, konnten die Hilfsfristen in Suderwich um 31,88 % und in Röllinghausen um 28,18 % gesteigert werden. Auch profitiert der Ortsteil Berghausen davon, denn hier konnte bei 42 Noteinsätzen im Betrachtungszeitraum 2015 eine Steigerung von 25,60 % erreicht werden. Sicherlich sind das sehr positive, beruhigende Zahlen, aber man darf auch nicht vergessen, dass die Besatzung in 24 Stundendiensten in Röllinghausen arbeitet und in diesem Sommer die traurige Bilanz von 16 Notfalleinsätzen in 24 Stunden erforderlich wurden.  Damit das nicht alltäglich wird, gibt es Kooperationen mit unseren Nachbarstädten, so werden z.B. in Suderwich, wenn kein RTW verfügbar, die Kameraden des Rettungsdienstes aus Castrop-Rauxel alarmiert. Auch gilt dies für den Autobahnanschnitt der A2 in Fahrtrichtung Oberhausen, von Henrichenburg bis Recklinghausen-Ost!
Hohes Verkehrsaufkommen und teilweise langsame Reaktionen der Autofahrer wie z. B. das Bilden einer Fahrgasse für die Rettungskräfte machen weitere RTW Ausstattungen erforderlich. Nicht vergessen darf man bei der mittelfristigen Planung aber auch die Anforderungen, welche sich durch den demografischen Wandel ergeben. Aber um diesen Anforderungen gewachsen zu sein, werden gerade jetzt aktuell, unter Berücksichtigung des demographischen Wandels, Gespräche für einen weiteren Rettungswagen an der Hauptwache mit einer Besatzung von 16 Stunden am Tag, mit dem Kreis und zuständigen Organen geführt.
Wenn auch die Anforderungen und notwendigen, erforderlichen Kosten für die dritte Rettungswache den einen oder anderen Leser am Anfang meines Artikels in Erstaunen versetzt haben, so kann man als Fazit aber immer die Steigerung der Einsatzzahlen und das schnelle Erreichen zur Rettung eines Menschenlebens dagegen stellen. Trotzdem gilt es, wie gelesen, nicht aufzu hören, sondern immer weiter für die  Sicherheit unserer Bürger in den Ortsteilen zu kämpfen und zu arbeiten.