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Pfingststurm Ela und seine Auswirkungen für die Region

von Horst Bachmajer (Text + Foto)


Am Pfingstmontag, den 9. Juni 2014  rollte gegen 20:00 Uhr das schwerste Unwetter seit Kyrill im Jahr 2007 auf NRW zu. Mit Sturm, Windgeschwindigkeiten bis zu 145 km/h, Starkregen und taubeneigroßen Hagelkörnern zog es von Südwesten über NRW hinweg. Sechs Menschen kamen dabei in NRW ums Leben. Der Verkehr auf den Straßen und Schienen war tagelang blockiert. Am Dienstag, den 10. Juni 2014 teilte das NRW-Innenministerium mit, dass Polizei und Feuerwehren bis dahin rund 17.000 Mal ausgerückt seien. Landesweit seien etwa 14.000 Helfer der Feuerwehren, der Hilfsorganisationen und des THW im Einsatz gewesen. Lt. Versicherer beträgt die Schadenshöhe nur an privaten Gebäuden und Kraftfahrzeugen ca. 650 Mio. Euro.
In Recklinghausen waren insbesondere durch den Sturm die Ortsteile Suderwich, Essel und Röllinghausen betroffen. Des Weiteren waren einzelne Straßen und Waldgebiete im gesamten Stadtgebiet stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Wälder, Parkanlagen und Friedhöfe waren wochenlang gesperrt. So ist z.B. exemplarisch zu nennen, dass das Schützenfestzelt in Essel bei dem Sturm zusammengestürzt ist, zum Glück ohne größere Personenschäden.
                                                                                                           



Das Ziffernblatt (2,5 m Durchmesser) der Kirchturmuhr der Kirche St. Johannes (auf dem Bild gut zu sehen) wurde umgeknickt.
Straßenbeleuchtungen sind heruntergerissen worden und haben die Straßen blockiert.
Vor allem der städtische Baumbestand wurde sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Alleine von 15.900 Straßenbäumen mussten 1885 Bäume gefällt werden, die durch den Sturm so stark geschädigt wurden, dass die Standfestigkeit nicht mehr gegeben war. Es konnten ca. 1.589 geschädigte Bäume durch Baumpflege und Schnittmaßnahmen in den Kronen erhalten werden. Ca. 3.000  Bäume in öffentlichen Grünanlagen, wie Parks und Friedhöfen, da sind bis zu 10% des gesamten Baumbestandes der Grünanlagen, waren betroffen. Hierbei sind noch nicht die Schäden in den Waldgebieten enthalten.
In Suderwich hat die Freiwillige Feuerwehr vom Löschzug Suderwich zur Beseitigung der größten Schäden, von denen aufgrund des Schadensbildes und der Verkehrserwartung, das größte Gefahrenpotential ausging, in ca. 1.400 Arbeitsstunden die erste notwendige Abhilfe geleistet. Die ehrenamtliche  Hilfeleistung erfolgte in den ersten 24 Stunden im Dauereinsatz. Danach wurde auch im Löschzug im Zwei-Schichtsystem gearbeitet. Somit war der Löschzug anderthalb Wochen fast rund um die Uhr im Einsatz. Aber auch die anderen Löschzüge aus dem Stadtgebiet unterstützten die Suderwicher Wehr.
Seit dem Sturm sind die Mitarbeiter der KSR mit der Beseitigung der Schäden beauftragt. Der Umfang des zusätzlichen Arbeitsvolumens, bedingt durch die Sturmschäden, war mit den eigenen Mitarbeitern nicht zu bewältigen, deshalb war ein großer Umfang der Arbeiten fremd zu vergeben.
Bisher wurden in Eigenleistung 17.307 Stunden aufgewendet. Die Fremdleistungen belaufen sich bis jetzt auf rund 1,63 Mio. Euro. Auch nach einem Jahr sind die Folgen immer noch gegenwärtig. Es müssen noch Schnittmaßnahmen, Wurzelstubben fräsen und Nachpflanzungen der gefällten Straßenbäume, auch in 2016 durchgeführt werden. Damit werden die voraussichtlichen Kosten bis Ende 2016 auf ca. 2,6 Mio. Euro  geschätzt. Darin enthalten sind noch nicht die Kosten, wie z.B. Herrichtung der Bürgersteige, Baumscheiben, Wiederaufforstung in den Wäldern etc. An diesen Kosten hat sich das Land NRW mit einer Pauschale von 624.712 Euro beteiligt. Damit verbleiben ca. knapp 2 Mio. Euro bei der Stadt Recklinghausen auf der Kostenstelle Naturereignisse.

                                                                                  

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