König-Ludwig-Trasse ist ab sofort Teil der
Route Industriekultur
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Weihten die neuen Infotafeln auf der König-Ludwig-Trasse ein: Erster Beigeordneter Ekkehard Grunwald (v.l.n.r.), Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin RVR, Axel Tschersich, Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung, Standortmanagement, Stadtmarketing, sowie Christian Wengerek und Lothar Nowak, Mitglieder des Geschichtskreises Zeche König Ludwig. ONsuderwich-Bild: Stadt RE |
An der frischen Luft sein, sich sportlich betätigen und nebenbei noch etwas lernen. Das ist seit vergangenem Mai auf der König-Ludwig-Trasse dank acht Infotafeln zur beheimateten Bergbautradition ganz einfach möglich. Doch damit nicht genug: Das Informationsangebot wurde jetzt erweitert. Ab sofort machen vier weitere Tafeln auf die Route Industriekultur aufmerksam.
Damit gehört die König-Ludwig-Trasse nun offiziell zum Netz der Route Industriekultur des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Bürgermeister Christoph Tesche sieht darin eine große Bereicherung: „Durch die Zugehörigkeit zur Route setzt Recklinghausen einmal mehr ein Zeichen für einen attraktiven Kulturstandort, der zur Stärkung der regionalen Identität beiträgt. Es freut mich daher sehr, dass unser beliebter Rad- und Spazierweg ein weiteres Mal aufgewertet wird und seinen Passantinnen und Passanten die Geschichte der Metropole Ruhr näherbringt.“
Mit der Hilfe und fachlichen Beratung des Geschichtskreises König Ludwig wurden die bergbauhistorischen Exponate entlang der König-Ludwig-Trasse platziert. Die Mitglieder lieferten wie bereits bei den acht Tafeln zur Bergbautradition historische Fakten und Bildmaterial.
„Mit der Aufnahme kommt nun neben Fördertürmen, Hochöfen und Stahlhütten auch den ehemals wichtigen Verkehrsadern der Industrie eine herausragende Bedeutung zu,“ betont Karola Geiß-Netthöfel, RVR-Regionaldirektorin. „Das Besondere an den alten Bahntrassen ist, dass sie heute als Radwege intensiv im Alltag und in der Freizeit genutzt werden und aktiv zum Klimaschutz beitragen.“ Die neuen Infotafeln nehmen die Standorte der einzelnen Schachtanlagen der Zeche König Ludwig ins Visier. Genauer beleuchten die Hinweisschilder folgende Themen: Der Hafen und Bahnbetrieb, Schacht 1/2 sowie Schachte 4/5 und Schacht 7/8. Die Schachtanlagen sind überwiegend als Gewerbegebiete entwickelt worden. Um deren ursprüngliche Funktion zu erläutern und zu veranschaulichen, erhielt jeder Standort eine Erklärungstafel. Eingebettet in die Themenrouten „Bahnen im Revier“ und „Westfälische Bergbauroute“ zählt die König-Ludwig-Trasse als ein Teil der Hamm-Osterfelder Bahn.
Trassenverlauf
Der Streckenverlauf startet im Süden am Hafen- und Schleusenbereich des Rhein-Herne-Kanals in Castrop-Rauxel. An der rund 1,5 Kilometer nördlich gelegenen Emscherbrücke gibt es Anschluss an den Emscherweg. Vom Kanal führt die Fahrt vorbei an den Schachtanlagen König-Ludwig 1/2/6 sowie 4/5 und 7/8 in Suderwich. Südlich der ehemaligen Anlage 4/5 liegt auch die Suderwicher Alm. Auf deren Spitze befindet sich ein Unterstand mit Ausblick.
Aber die König-Ludwig-Trasse ist längst nicht der einzige Standort in Recklinghausen, der zur Route der Industriekultur zählt: Das Trainingsbergwerk, die Dreieck-Siedlung Hochlarmark, das Museum für Bergbau- und Industriegeschichte der Zeche Recklinghausen ll, das Vestische Museum (Institut für Stadtgeschichte) und das Bergwerk General Blumenthal gehören zur „Westfälischen Bergbauroute“. Zur „Route der Sakralbauten“ gehören die Christuskirche und St. Johannes-Kirche in Suderwich, zur „Erzbahn Emscherbruch“ zählt die Zeche Recklinghausen. Zudem ist das Umspannwerk ein wichtiger Ankerpunkt der Route.
Die Kosten für das Projekt trägt der RVR.
Über die Route Industriekultur
Meilensteine der Industriekultur, weithin sichtbare Landmarken mit faszinierenden Panoramen, Einblicke in historische Arbeitersiedlungen und nicht zuletzt überraschende und inspirierende Naturerfahrungen bietet die Route Industriekultur. Ihr Träger ist der Regionalverband Ruhr, der ein umfassendes Radwegenetz durch die Region gespannt hat.
Die Route Industriekultur verbindet als touristische Themenstraße die wichtigsten und touristisch attraktivsten Industriedenkmäler des Ruhrgebiets auf einem etwa 400 Kilometer langen Rundkurs. Die Route Industriekultur ist somit das weltweit umfangreichste touristische Netzwerk zur Erschließung des industriekulturellen Erbes einer zusammenhängenden Region. Über sieben Millionen Menschen besuchen jährlich die Standorte der Route Industriekultur. Zum Kernnetz der ausgeschilderten Straßenroute der RIK zählen 27 Ankerpunkte, die sowohl Erlebnisorte als auch Knotenpunkte der Information sind. Darüber hinaus zählen 17 Panoramen der Industrielandschaft und 13 bedeutende Siedlungen zu den Primärstandorten der Route. Das gesonderte Wegenetz „Route Industriekultur per Rad“ umfasst etwa 700 km Radwege überwiegend auf ehemaligen Bahntrassen, entlang der Kanäle, sowie auf Wald- und Wirtschaftswegen und wenig befahrenen Straßen. Viele Ankerpunkte liegen direkt oder unmittelbar am Radweg.